Mein Praktikum bei der Reha-Ruhr in Mülheim

Hallo, mein Name ist Luisa Schulze Beiering und ich studiere Erziehungswissenschaften im 5. Fachsemester in Essen.
Da ich mich besonders für die Schnittstelle Psychologie und Pädagogik interessiere, wollte ich ein Praktikum bei einer Einrichtung absolvieren, welche mir die Möglichkeit eröffnet, mehr über Menschen mit psychischen Erkrankungen zu lernen.
Dabei interessiert mich vor allem die Zusammenarbeit mit den Betroffenen und welche Herausforderungen im Alltag mit einer solchen Erkrankung einhergehen können.
Der Fachdienst Ambulantes Betreutes Wohnen unterstützt Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder Suchterkrankung mit dem Ziel einer Wiedereingliederung in das gesellschaftliche und soziale Leben. Diese Unterstützung findet in einem ambulanten Setting statt, wobei die Menschen mit Erkrankungen 1 - 2 mal pro Woche, je nach individuellem Bedarf, besucht werden.
Außerhalb der Corona-Pandemie werden auch Kochkurse, Spielkurse und weitere Gruppenangebote angeboten, wo sich die Menschen auch untereinander austauschen können, um soziale Kontakte zu knüpfen.
Die Aufgaben einer Betreuungsfachkraft sind daher sehr vielfältig ausgelegt. Von der alltäglichen Lebensführung bis hin zu Konflikt- und Krisenbewältigung arbeitet die Betreuerin/ der Betreuer mit den erkrankten Menschen zusammen.
Im Team arbeiten Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen und Pädagog*innen miteinander. Die Kombination aus verschiedenen Berufsgruppen führt zu einem reflektierten Wissensaustausch untereinander.
In regelmäßigen Teamsitzungen wird nach Bedarf über Klient*innen gesprochen, um gemeinsam Lösungsansätze für eine Problemstellung zu finden.
Die Atmosphäre im Team ist sehr offen und kommunikativ. Als Praktikantin wurde ich schnell in das Team integriert und meine Meinungen und Vorschläge werden ernst genommen.
Indem ich jede Woche eine andere Fachkraft auf Hausbesuche begleite, lerne ich viel über die individuellen Arbeitsweisen der Kolleg*innen und Krankheitsbilder der Menschen kennen.
Dabei füllen wir gemeinsam Dokumente aus, tätigen Anrufe, gehen spazieren oder führen Befindlichkeitsgespräche mit den Klient*innen.
Neben den Hausbesuchen lerne ich, wie ein qualifizierter „BEI_ NRW“ (das Bedarfsermittlungsinstrument) erarbeitet wird und erlange Einsicht in die Strukturen rund um das Betreute Wohnen.
Durch die enorme Abwechslung innerhalb dieses Berufes ist fast jeder Praktikumstag anders gestaltet, wobei ich schnell lerne, mich selber zu organisieren und andere Tagesstrukturen kennenzulernen.
Ich persönlich kann aus diesem Praktikum sehr viel mitnehmen. Ich darf mich mit Themengebieten befassen, die außerhalb meines Alltagslebens sind und erlange dadurch noch mehr Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein, wenn es um das Tätigen und Bearbeiten von Anrufen und Dokumenten geht.
Darüber hinaus habe ich nun ein tieferes Verständnis für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Durch diese praktische Erfahrung wird es mir auch in meiner späteren pädagogischen Laufbahn leichter fallen, jeden Menschen und dessen individuelle Lebensumstände in meine Arbeit einfließen zu lassen.

 Luisa Schulze Beiering

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